Farnreiches Jammertal
Exkursion zum Naturkundetag 2025 am 14. Juni in das enge Tal des unteren Dörsbachs

Am Dörsbach entdeckt Exkursionsleiter Wolfgang Ehmke (2. von links) die Riesensegge.
Obernhof/Kloster Arnstein. Der Höhepunkt der Exkursion war an diesem Tag der große Bestand des Hirschzungenfarns (Asplenium scolopendrium) im unteren Dörsbachtal, auch Jammertal genannt. Dieser schöne Farn ist eine Art mit ozeanischer Verbreitung und kommt nur selten im westlichen Taunus vor.

Hirschzungenfarn, Vielblütiger Salomonsiegel und Goldnessel
Aber insgesamt acht unterschiedliche Farnarten zeigte Exkursionsleiter Dr. Wolfgang Ehmke, 2. Vorsitzender des Nassauischen Vereins für Naturkunde den 10 Interessierten. Vom Parkplatz am Kloster Arnstein führte ein schmaler Weg am Hang entlang in den Schluchtwald. Dieser ist durch eine Bestand an Ulmen, Ahorn und Linden gekennzeichnet und eben auch durch seinen Farnreichtum. Und im Frühjahr durch eine große Anzahl an Geophyten wie Märzenbecher, Blaustern und Lerchensporn. Von diesen war natürlich jetzt im Juni nichts mehr zu sehen. Dafür blühten die Mondviole oder Silberblatt (Lunaria rediviva) und einige Exemplare der grünstängeligen Kriechrose (Rosa arvensis).

Gefleckter Schmalbock auf Grünstängeliger Kriechrose
Die Waldhainsimse (Luzula sylvatica), Vielblütiges Salomonsiegel (Polygonatum multiflorum) und das Waldlabkraut (Galium sylvaticum), das einzige Labkraut mit rundem Stängel, ergänzten das Bild. Auf dem Waldboden begegneten den Wanderern der Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), der Gelappte Schildfarn (Polystichum aculeatum), der Dornfarn (Dryopteris carthusiana) und der Breitblättrige Dornfarn (Dryopteris dilatata). An den Felsen fanden sich in den Ritzen der Braunstielige Streifenfarn (Asplenium trichomanes) und an exponierten Stellen der Tüpfelfarn (Polypodium vulgare).

Tüpfelfarn
Den achten Farn entdeckte die Gruppe schließlich in den kalkhaltigen Mauerfugen am Kloster: die Mauerraute (Asplenium ruta-muraria). In der Talsohle nahe des Dörsbaches konnten die Wanderer einen kleinen Bestand an Haselwurz (Asarum europaeum) finden. Direkt am Bach wuchsen die eindrucksvolle Riesensegge (Carex pendula) und die Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa). Im Anschluss kehrte die Gruppe im Lahnweingut Haxel ein, um die Exkursion in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.
Bericht und Fotos: Sabine Neugebauer