Aktuelles

Wenige kehren zurück
Die Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Rhein und seinen Nebenflüssen wird seit den späten 1980er Jahren betrieben. Der Fischökologe Jörg Schneider verfolgt das Geschehen seit mehr als 20 Jahren und berichtet im Museum Wiesbaden am 13. Juni 2023, um 18 Uhr in einem Vortrag über derzeitigen Bestände des Lachses und anderer Wanderfische. Nach anfänglichen Erfolgen sinkt die Zahl der rückkehrenden geschlechtsreifen Tiere. Zwar haben Lachse, Maifische und auch Flussneunaugen unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum, jedoch teilen sie sich den Rheinhauptstrom bei der Abwanderung als Jungfische und bei ihrer Rückkehr aus dem Meer, in dem sie sich während der Aufwuchsphase bis zur Geschlechtsreife aufhalten. In seinem Vortrag berichtet Schneider über die bestehenden und zukünftigen Wiederansiedlungsprojekte und die vielen negativen und positiven Faktoren, die auf ihren Wanderwegen und im Meer Einfluss auf den Erfolg nehmen.
Der Vortrag findet in Kooperation mit den Freunden des Museums und dem Nassauischen Verein für Naturkunde statt.
Abbildung: Einer der wenigen erwachsenen Lachse, die als Jungtiere in die Wisper ausgesetzt wurden und zur Fortpflanzung zurückgekehrt sind. Foto: Dr. Jörg Schneider

Der Nassauische Verein für Naturkunde, Wiesbaden, lädt für Samstag, 17. Juni, 15 Uhr zu einer Exkursion in den Botanischen Garten Frankfurt ein. Dr. Johann Christian Senckenberg gründete das botanische Kleinod 1774. Diente es zunächst als Apothekergarten für das nahe Bürgerspital, so entwickelte es sich zunehmend zu einer botanisch-wissenschaftlichen Anlage mit pflanzengeographischem Schwerpunkt. Ausgedehnte Anlagen zeigen heute, neben typischen, teilweise geschützten Pflanzen heimischer Standorte insbesondere auch Pflanzen Südeuropas, Asiens und Nordamerikas. Das Gelände bietet heute nicht zuletzt einen wertvollen Lebensraum für Insekten in der Stadt. Die Exkursion wird von Andreas König, einem der Leiter des Botanischen Gartens geführt. Dieser wurde zuletzt als Koautor der „Taunusflora“ bekannt.
Treffpunkt ist um 15 Uhr am Eingang Siesmayerstr. 72. Eine Anmeldung bei Dr. Helmut Arnold, E-Mail: dr.h.arnold@gmx.net wird erbeten. Der Botanische Garten ist auf Barrierefreiheit geprüft. Die Führung ist kostenfrei, Spenden werden gerne entgegengenommen.
Foto: Andreas König: Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) im botanischen Garten.

Pflanzenwelt und Biotopstrukturen im Deponiegelände Dyckerhoffbruch
Der Nassauische Verein für Naturkunde lädt für Samstag, 20. Mai, 14 Uhr zu einer Exkursion in den Dyckerhoffbruch zum Thema Pflanzenwelt und Biotopstrukturen ein.
Für viele ist der Begriff der Wiesbadener Deponie Dyckerhoffbruch gedanklich mit der unwirtlichen Anhäufung und Bewirtschaftung von Abfällen verbunden. In Wirklichkeit handelt es sich um einen ausgedehnten Geländekomplex, in dem sich unterschiedlich alte Ablagerungsstadien, in Bau befindliche Deponieflächen und dazu gehörende Infrastruktureinrichtungen mit ebenso unterschiedlichen Folgeflächen eines ehemaligen Steinbruchbetriebs und auch aktuellen Sand-Abbauflächen ineinander verzahnen. In diesem Komplex gibt es eine Reihe von Biotopflächen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Aufbaus.
Im Rahmen einer Wanderung von etwa 7 km Länge wird ein repräsentativer Querschnitt solcher Biotope in Augenschein genommen. Auf dem Weg liegen ein rekultivierter Hügel mit Blick auf große Teile des Gesamtgeländes und der Wiesbadener Umgebung, Gehölzbiotope im Wechsel mit Freiflächen, Pionierwald, Gräben mit Schilfbiotopen, alte Steinbruchwände, junge Vegetationsstadien der in Betrieb befindlichen Deponieteile sowie naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen zum Erhalt und zur Förderung bestimmter Arten und Biotope.
Es sind einige Steigungen und Gefällstrecken zu überwinden. Bitte festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, Selbstverpflegung und ausreichend Getränke mitnehmen. Ein Verlassen des abgeschlossenen Deponiegeländes ist vor Ende der Exkursion nicht möglich. Während des Besuchs des Geländes ist eine Warnweste zu tragen, das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr, von jedem Teilnehmer ist eine Haftungsfreistellung zu unterzeichnen.
Treffpunkt ist um 14 Uhr im Unteren Zwerchweg, am Abzweig von der Deponiestraße. Parkmöglichkeiten sind im dortigen Seitenstreifen vorhanden. Diplom Geograf Berthold Hilgendorf wird die Exkursion leiten. Da die Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt ist, wird um Anmeldung unter neugebauer.sabine@web.de bis zum 18. Mai gebeten.

Vegetation und Landschaft im Bereich Engweger Kopf und Scheibigkopf
Lorchhausen. Der Nassauische Verein für Naturkunde, Wiesbaden, lädt für Samstag, 13. Mai, 13 Uhr, zu einer Exkursion mit dem Thema Vegetation und Landschaft im Bereich Engweger Kopf und Scheibigkopf unter Leitung von Diplom Geograf Berthold Hilgendorf ein. Engweger Kopf und Scheibigkopf bei Lorch bezeichnen im Wesentlichen die stark von Steilhängen geprägten Landschaftsteile des Mittelrheintals zwischen Lorchhausen und der hessischen Landesgrenze. Die Höhenlage reicht von rund 80 m ü.NN am Rand der Rheinaue bis rund 350 m ü.NN im Kuppen- und Verebnungsbereich des Engweger Kopfes. Die besonderen Klimaverhältnisse im Rhein-Engtal in Verbindung mit zahlreichen, oft felsigen Sonderstandorten bilden die Voraussetzungen für einige besondere Florenelemente, die in Hessen nur hier vorkommen oder hier zumindest einen der Vorkommensschwerpunkte haben. Darüber hinaus ist die Landschaft von einer langen Nutzungs- und Weinbaugeschichte geprägt, die die Oberflächengestalt in weiten Teilen stark verändert hat. Seit rund 50 Jahren hat sich der Weinbau aus diesen Lagen völlig zurückgezogen, und als “Folgenutzung” sind seither unterschiedliche Formen von Naturschutz und Landschaftspflege wirksam.
Die Exkursion startet oberhalb von Lorchhausen, führt zunächst zum Rheinsteig und folgt diesem in mittlerer Höhenlage. Von diesem abzweigend führt der Weg dann durch zum Teil bewaldetes Gelände auf die von Grünland geprägten Offenlandflächen der Kuppenlagen sowie von dort über den Einschnitt des Tiefenbachtals zurück zum Ausgangspunkt. In Wegenähe oder von dort sichtbar sind zahlreiche besondere Vegetationselemente und Pflanzengemeinschaften, wie Fels- und Trockengebüsche, Pionierfluren der Felsköpfe, Felsspaltengesellschaften, Steinschuttfluren, Elemente der Halbtrocken- und Trockenrasen, trockenwarme Gebüsch- und Waldgesellschaften sowie magere und artenreiche Mähwiesen der Kuppenlagen. Neben dem Hinweis auf solche Besonderheiten wird insbesondere auch auf die durch den Menschen vorgenommenen landschaftlichen Veränderungen und die aktuellen Problemstellungen der Erhaltung, Nutzung und Pflege näher eingegangen.
Die Laufstrecke liegt bei etwa 7 bis 8 km auf zum Teil nur leicht befestigten Wegen mit einigen längeren Steigungen. Bitte festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, Selbstverpflegung und ausreichend Getränke mitnehmen. Treffpunkt ist um 13 Uhr auf dem Parkplatz Clemenskapelle bei Lochhausen.
Da die Teilnehmerzahl maximal 25 Personen beträgt, wird um Anmeldungen bei Sabine Neugebauer unter neugebauer.sabine@web.de gebeten.

Runter von der Couch – raus zu den Frühjahrsblühern im Tiergarten bei Idstein!
Idstein, 15. April 2023

Am 1. Februar 2023 verstarb unser Ehrenmitglied Erhard Zenker. Während seiner langjährigen Vorstandstätigkeit beinflusste er maßgeblich die Geschicke des Vereins. Der Verein wird seiner ehrend gedenken.

Das Programm für den Sommer 2023 ist erschienen.
Der Sohn unseres Ehrenmitgliedes Walter Czysz bietet aus dem Nachlass seines Vaters…
…folgende Jahrbücher (gegen Versandkosten, nur komplett) an: Bände 110 bis 124, Bände 126 bis 129 sowie die Bände 133, 135, 136, 140 und 142. Dazu der zweite Teil des Jahrgangs 1980 und der Sonderband 1 aus dem Jahr 1998. Abgegeben wird ferner das Buch Wallufer Ortsgeschichte Heft 3.
Kontakt: Maximilian Czysz, E-Mail maximilianczysz@web.de
Das Programm als PDF von "Natur unter die Lupe genommen" nennt die Themen und Termine von Januar bis November 2022.

Nachruf
Am 5. August 2022 verstarb unser Ehrenmitglied Dieter Zingel. Herr Zingel hat über viele Jahrzehnte durch zahlreiche vogelkundliche Exkursionen, Vorträge und Beiträge zu den Jahrbüchern und Mitteilungen maßgeblich zum Vereinsleben beigetragen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Ausführlicher Nachruf zum Download
Foto: Wiltraut Stroothenke

Jahrbuch 143 (2022)
Band 143 der Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde ist erschienen und als gedrucktes Buch an die Mitglieder versandt worden.
Das Inhaltsverzeichnis steht hier bereit.

Die Mitteilungen 74 sind erschienen und stehen zum Download hier bereit.

Einweihung der Informationstafel am Carl-Koch-Denkmal
WIESBADEN-NEROTAL. Zum Jahr des Wassers in Wiesbaden hat am Samstag, 9. Juli, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende den Themenweg Wasser im Nerotal eröffnet. Das Carl-Koch-Denkmal ist dabei Station 1 auf dem Rundweg entlang des Schwarzbaches. Zeitgleich übergab der Nassauische Verein für Naturkunde, vertreten durch den Vorsitzenden Dr. Helmut Arnold eine Erinnerungstafel über den Landesgeologen, der im 19. Jahrhundert zum ersten Mal die Geologie des Taunus systematisch kartierte. Arnold erläuterte, dass Carl Koch der erste Landesgeologe für diese Region war und von 1880 bis 1882 Vorsitzender des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Er konzipierte 1875 die Stollenwassergewinnung für Wiesbaden. Mende und seine Begleiter, darunter Forstamtsleiterin Sabine Rippelbeck, zeigten sich sehr interessiert. Auf der Tafel ist neben einem Abriss zur Bedeutung Carl Kochs ein systematischer Querschnitt durch den Taunus mit Lage eines Wassergewinnungsstollens sowie eine Karte mit der Lage der vier von Koch konzipierten Stollen zu sehen, die bis heute rund 30 Prozent des Trinkwassers für Wiesbaden liefern.

Nassauischer Verein für Naturkunde beteiligt sich mit einem Sonderpreis am städtischen Umweltpreis 2022
Umweltdezernent Andreas Kowol verlieh am 3. Juni 2022 im Rathaus zum sechsten Mal den Wiesbadener Umweltpreis; dieses Mal an den „Verein Lebensmittelrettung Wiesbaden“, der sich für die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung einsetzt, sowie die studentische Initiative „Replant Wiesbaden“, die die Aufforstung des klimabedingt geschädigten Waldes in Wiesbaden unterstützt, mit je 1500 € Preisgeld.
Erstmalig beteiligte sich der Nassauische Verein für Naturkunde e. V. (NVN) mit einem Sonderpreis an dem alle zwei Jahre ausgeschriebenen Umweltpreis der Stadt Wiesbaden. Wir unterstützen damit die Idee, besondere Leistungen von Personen, Vereinen, Initiativen und Institutionen für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz mit einem Preisgeld von 1500€ – ergänzend zu dem Stadtpreis von 3000 € – zu honorieren.
Unseren NVN-Sonderpreis für nachhaltiges Engagement im Bereich Umweltaktivität und -bildung erhielten die Diesterwegschule (Förderverein) für das Projekt „Wir machen der Umwelt den Hof“ – hier wird ein Schulhof umweltgerecht umgestaltet – sowie die Macher des Umweltpodcasts für Kinder „Spielplatz Erde – Mit Robin durch die Natur“ – hier werden Kinder über interessante Naturthemen per eigens erstellte, abrufbare Internetprogramme informiert -.
Für das Engagement erhielten die beiden Preisträger aus den Händen des NVN-Vorsitzenden Dr. Helmut Arnold jeweils eine Urkunde und einen Scheck in Höhe von 750 Euro. Die Jury mit Dr. Weidenfeller, Dr. Ehmke und Frau Neugebauer sowie Dr. Arnold bewertete diese beiden Aktionen unter den eingereichten 30 Bewerbungen als besonders preiswürdig und gleichwertig. Unsere Sonderpreis-Beteiligung an dem Umweltpreis gefiel; wir wurden zur erneuten Teilnahme in 2024 aufgefordert.

Neuauflage: “Zwischen Mittelrhein und Taunus”
Das Buch „Zwischen Mittelrhein und Taunus – Naturschätze in Lorch am Rhein“ ist in einer Neuauflage erschienen. Es umfasst 303 Seiten und stellt – angereichert mit zahlreichen Bildern die einzigartige Fülle von Tier- und Pflanzenarten in diesem Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal dar. Auch andere Faktoren wie Klima, Geologie, Böden, Gewässer sowie die Landschafts- und Siedlungsgeschichte werden ausführlich geschildert. In Anbetracht der grossen Artenvielfalt kann Lorch/Rh. sich als ein „Hotspot“ der Biodiversität rühmen.
Das Buch wurde 2016 von einem 15-köpfigen Autorenteam unter der Leitung von Dr. Wolfgang Ehmke und Prof. Benedikt Toussaint erstellt. Es richtet sich nicht nur an interessierte Wanderer auf dem Rheinsteig oder im Taunus, sondern auch an die Bürgerschaft von Lorch und Umgebung, um sie noch aufmerksamer auf diese Naturschätze zu machen.

Berichte zu den Exkursionen und Vorträgen
Bebilderte Berichte zu den Exkursionen und Vorträgen finden Sie unter Berichte.

Geologie, Botanik und Zoologie um den Loreley-Felsen
3. Juli 2021
Naturkundetag in St. Goarshausen

Jahrbuch 142 (2021)
Band 142 der Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde ist erschienen.
Die vollständige digitale Fassung steht hier bereit.
Newsletter des Museums Wiesbaden
Der Newsletter des Museums Wiesbaden informiert über alle wichtigen Termine, Ausstellungsinformationen und Veranstaltungen des Hauses und ist damit sicher auch für die Mitglieder des Nassauischen Vereins für Naturkunde interessant.
Der Nassauische Verein für Naturkunde hat anlässlich des 200. Geburtstages seines Ehrenmitgliedes Carl Remigius Fresenius gemeinsam mit der Gesellschaft für Geschichte des Weines das Buch “Carl Remigius Fresenius (1818–1897) und sein Laboratorium; Beiträge zur Weinanalytik, Önologie und Agrikulturchemie im 19. Jahrhundert” herausgegeben. Der Sonderband kann hier bestellt werden.
Ein aktualisiertes Informationsblatt steht zur Verfügung [als PDF-Datei].
Eine Erklärung zum Datenschutz steht hier bereit.
Archiv
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